Mit Meditation gegen Mama-Stress – Tipps für Einsteigerinnen von Tabea Santana

Zur Ruhe kommen, sich besinnen, dem Herumwandeln des Geistes einen Raum geben – Meditation ist ein Innehalten, sich Zeit nehmen zu verweilen, sich innerlich leeren. Gerade im hektischen und vollgestopften Alltag von Mamas sind solche Inseln der Ruhe eine wertvolle Möglichkeit, runterzukommen und die erschöpften Akkus wieder aufzuladen. Wenn Ihr vielleicht noch nicht die Profis seid in Sachen Meditation, aber Lust habt Euch mal darauf einzulassen und es auszuprobieren, haben wir uns für Euch ein paar nützliche Tipps und Hinweise für Einsteiger geben lassen. 

Im LAUFMAMALAUF-Interview haben wir die Videografin, Yogalehrerin und Bloggerin Santana rund um das Thema Meditation ausgefragt. Santana ist schon sehr früh mit Yoga in Berührung gekommen. Da ihre Mutter ebenfalls Yogalehrerin ist, durfte sie bereits als Kind Yoga praktizieren und meditieren üben. Nach längerer Abstinenz und einem Burnout, hat Santana im Erwachsenenalter wieder dahin zurückgefunden. Was ihr selbst so geholfen hat, vermittelt sie heute an Andere. In ihrem Blog Tabea Santana inspiriert sie mit Berichten, Rezepten und Videos über Yoga, Reisen und vegane Ernährung. Ihr neustes Projekt ist ein eigener YouTube Channel.

Warum meditiert man eigentlich? Und warum kann das gerade für Mamas sinnvoll sein?

Warum jemand meditiert, kann viele verschiedene Ursachen haben. Der eine möchte ausgeglichener und stressresistenter sein, ein anderer möchte vielleicht seinen Schlaf verbessern oder einfach positiver durchs Leben gehen. Wieder ein anderer meditiert, um sich von äußeren Umständen zu befreien, sich nur auf das Sein in diesem Moment zu konzentrieren.

Man kann also sagen, meditieren ist für jeden Menschen sinnvoll, egal in welcher Lebenslage er sich gerade befindet.

Um die Vorteile speziell für Mamas hervorzuheben, würde ich sagen, dass es dabei hilft mit schwierigen Situationen und Konflikten geduldiger und emotional gestärkt umzugehen. Sich jeden Tag etwas Zeit für sich zu nehmen, ist gerade für Mamas super wertvoll, da sie ihre eigenen Bedürfnisse viel zu oft vernachlässigen. Meditation hilft dabei achtsamer zu sein und die Körpereigene Wahrnehmung dahingehend zu sensibilisieren, wie viel ich mir selbst zumuten kann und wann ich eine Pause brauche.

Welche Wirkung(en) hat Meditation?

Meditation kann einen sehr großen Einfluss auf viele Bereiche unseres Lebens nehmen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien über die positiven Effekte von Meditation. Um nur einige zu nennen:

  • Erhöhte Stressresistenz
  • Emotionale Stabilität
  • Positive Grundeinstellung dem Leben gegenüber
  • Gestärktes Immunsystem
  • Ein beruhigter Geist
  • Reduziertes Schmerzempfinden

Muss man bestimmte Vorkenntnisse haben?

Nein, für Meditation braucht man keinerlei Vorkenntnisse. Wichtig ist nur, sich darauf einzulassen und nicht sofort zu denken, man könne es nicht, nur weil einem zu Beginn ein Gedanke nach dem anderen durch den Kopf schießt. Das ist völlig normal und gehört zum Prozess.Deswegen ist es am Anfang leichter eine geführte Meditation zu praktizieren, bei der man sich vollkommen von dem Gesagten leiten lassen kann.

Kann man beim Meditieren etwas falsch machen?

Eigentlich nicht. Wichtig ist nur, dass man positiv und offen an die Sache herangeht und sich dabei nicht unter Druck setzt. Man kann schon nach einigen Meditations-Sitzungen, spürbar eine Veränderung wahrnehmen. Jedoch ist jeder Mensch ganz individuell und braucht unterschiedlich viel Zeit, also nicht zu schnell aufgeben. Ganz wichtig finde ich auch immer, eine wirklich bequeme Position zu finden, in der man die gewünschte Zeit über problemlos verweilen kann. An dieser Stelle kann ich auch vorweg nehmen, nicht jeder Mensch muss oder kann im Schneidersitz meditieren. Gerade zu Beginn, sollte man die Position wählen, in der man sich am wohlsten fühlt. Im Liegen jedoch, läuft man schnell Gefahr einzuschlafen, dass kann aber ja auch schön sein 😉

Ist jede Meditation für jeden gleichermaßen geeignet?

Das kommt ganz darauf an, wo Ich stehe und wohin ich möchte. Gerade die Meditationen in kompletter Stille sind für Anfänger sehr anspruchsvoll, da bei vielen dann das Gedankenkarussell besonders laut wird. Generell ist meditieren für jeden sinnvoll, wie intensiv und in welcher Form, ist aber individuell zu differenzieren.

Wenn ich Meditations-Einsteiger bin, welche Tipps würdest Du mir geben?

  1. Regelmäßigkeit – Wenn du wirklich die positiven Effekte von Meditation erleben möchtest, solltest du kontinuierlich meditieren. Nimm dich selbst wichtig genug und vereinbare regelmäßig ein Meditationsdate mit dir, auch wenn es zu beginn nur wenige Minuten sind. Überlege dir, wie du das umsetzen könntest ? Vielleicht hast du früh Morgens, wenn die Kinder noch schlafen, ein bisschen Zeit für dich und kannst so ganz positiv und ausgeglichen in deinen Tag starten.
  2. Mit Leichtigkeit starten – Beginne am besten mit einer geführten Meditation, da es so viel leichter ist, sich darauf einzulassen. Suche dir ganz intuitiv ein Thema aus, welches dich gerade anspricht oder dir im Moment besonders helfen würde.
  3. Ungestört sein – Wichtig ist auch, dass du ganz für dich allein meditierst. Handy aus, Kinder schlafen noch oder sind gerade nicht da, der Partner braucht dich gerade auch nicht – das ist deine Zeit, dein Moment nur für dich. Dieser Punkt ist ganz wichtig und das solltest du dir selbst auch zugestehen – sich gut um dich zu kümmern, ist kein Egoismus, am Ende profitieren nicht nur du, sondern dein gesamtes Umfeld davon.

Wie oft sollte ich meditieren? Wann zeigen sich erste Wirkungen im Alltag?

Das ist eine schwere Frage. Natürlich bemerkt man schneller eine Veränderung, wenn man häufig und ausgedehnt meditiert. Noch viel wichtiger finde ich jedoch, dass man die Freude dabei nicht verliert und keinen zusätzlichen Druck erzeugt, dem wollen wir ja eigentlich entgegenwirken. Also, meditiere sooft du kannst und sooft es sich für dich gut anfühlt.

Wo sollte ich meditieren?

Ich würde mir eine kleine Ecke einrichten, in der ich mich besonders wohlfühle und wo ich weiß, dass ich auch für längere Zeit ungestört sein kann. Das heißt nicht, dass man nur an diesem einen Ort meditieren kann, es fällt jedoch leichter eine Routine zu entwickeln, wenn man sich so ein Plätzchen geschaffen hat.

Wann ist ein geeigneter Zeitpunkt zum Meditieren?

Ich persönlich meditiere sehr gerne am Morgen auf nüchternen Magen, nach einer warmen Tasse Wasser. Mein Hungergefühl ist dann noch nicht sehr ausgeprägt und ich starte positiv und unvoreingenommen in den Tag. Ich weiß jedoch, dass jeder Mensch anders ist, einen anderen Lebensrhythmus und Umstände hat. Es ist also eine ganz individuelle Entscheidung, welcher Zeitpunkt sich für dich am besten anfühlt. Generell würde ich empfehlen, weder mit vollem Magen, noch mit starkem Hunger zu meditieren.

Hast Du speziell für Mamas noch Tipps in Sachen Meditation?

Der Mamaalltag kann sehr stressig und laut werden und dadurch die Me-Time mal schnell sehr knapp ausfallen. Jedoch muss Meditation nicht immer bedeuten, im Schneidersitz auf dem Boden zu verweilen, um einen positiven Effekt wahrzunehmen. Hier geht es, wie bei allem im Leben, um Balance und nicht um Perfektion. Auch ein achtsames im Moment sein, beim Gemüse schneiden oder spazieren gehen mit den Kindern, kann sehr entspannend und meditativ wirken. Vergiss bitte eines nicht – die Mutterrolle ist eine Ergänzung zu deinem Sein, nicht dein Sein selbst. Also sei gut zu dir, achte auf deine Bedürfnisse und schenke dir selbst genauso viel Liebe, wie deiner Familie.

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Santana!

Mehr von Santana findet Ihr hier:

Blog: https://www.tabea-santana.de/

Instagram: @tabea.santana

Facebook: @tabeasantana.official

YouTube: Tabea Santana

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