Vielleicht steht Ihr auch gerade vor der wichtigen Entscheidung, eine geeigntete Sportart für und mit Eurem Kind auszuwählen? Das ist manchmal ganz leicht, wenn das Kind schon früh ein besonderes Interesse oder Talent an den Tag legt. Ist das aber nicht der Fall, dann können wir Eltern ganz schön ins Grübeln geraten, wie und womit wir unseren Sproß in Bewegung bringen. Hierzu hat sich ARD Sportjournalist Peter Großmann auch Gedanken gemacht und in Buchform einen kleinen Leitfaden und Entscheidungshilfe herausgebracht. In seinem Ratgeber „Sport mit Kindern“, verrät er, welche positiven Auswirkungen Sport hat, welche Sportart sich am besten eignet und wie sich Sport in den Alltag integrieren lässt – und noch vieles mehr. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier 🙂
Welche Sportart eignet sich für mein Kind? – Das ist hier die Frage
Sport ist für die gesunde Entwicklung von Kindern und für das soziale Verhalten wichtig. Viele Eltern überlegen, welche Sportart sich für ihr Kind eignet. Die Sportart sollte gemeinsam mit dem Kind ausgewählt werden. Sie sollte dem Alter, dem Entwicklungsstand und den Fähigkeiten des Kindes entsprechen und dem Kind Spaß machen.
Leichtathletik
Leichtathletik bietet für Kinder eine abwechslungsreiche Grundausbildung, zu der Werfen, Springen und Laufen mit verschiedenen Ausprägungen wie Kraft, Schnelligkeit, Körperkoordination und Beweglichkeit gehören. Kinder können anhand der Grundausbildung entscheiden, was sie am besten können und was ihnen den meisten Spaß macht.
Ballsportarten
Fußball ist der Klassiker unter den Ballsportarten und begeistert nicht nur Jungs, sondern auch Mädchen. Auch andere Ballsportarten wie Handball, Volleyball oder Basketball fördern Ausdauer, Körperkoordination und Krafteinsatz. Es kommt auf Schnelligkeit und räumliche Orientierung an. Ein weiterer Vorteil dieser Mannschaftssportarten ist die Förderung sozialer Kompetenzen. Kinder werden zu Teamplayern erzogen.
Badminton und Tennis
Mit Badminton und Tennis werden Kondition, Schnelligkeit und Technik trainiert. Der Nachteil dieser beiden Sportarten besteht im fehlenden Ausgleich. Es kann zu einer Überlastung von Spielarm und Gelenken sowie zu Haltungsschäden im Rücken kommen.
Turnen
Kaum eine andere Sportart trainiert alle motorischen Grundfähig- und -fertigkeiten so gut wie das Turnen. Hangeln, Laufen, Rollen und das Drehen um alle Körperachsen sind gefragt. Nach einer Grundausbildung können sich Kinder spezialisieren. Ein guter Trainer ist wichtig, da eine intensive Ausübung zu einer starken Belastung von Wirbelsäule und Gelenken führen kann.
Klettern
Klettern ist nicht so gefährlich wie es scheint. Sind Kinder an einem Seil gesichert, können sie nicht herunterfallen. Kraft und Ausdauer werden geschult. Klettern fördert die Konzentrationsfähigkeit, da langsame und überlegte Bewegungen erforderlich sind. Das Vertrauen in das Kind selbst wird gestärkt, denn es ist ein tolles Gefühl, eine Wand zu erklimmen. Klettern stärkt auch das Vertrauen in die Person, die das Sicherungsseil hält.
Schwimmen
Beim Schwimmen als Ausdauersport wird fast die gesamte Muskulatur beansprucht. Aufgrund der Eigenschaften von Wasser ist es gelenkschonend. Allerdings kann das Training schnell eintönig werden und die Kinder langweilen.
Reiten
Der Reiz beim Reiten liegt für viele Kinder in der Interaktion mit einem Tier. Die Verantwortung wird geschult. Aus sportlicher Sicht fördert Reiten das Gleichgewicht auf dem Rücken der Pferde, aber auch die Koordination. Das Turnen auf dem Pferd – Voltigieren – ist meistens preiswert. Die Grundausbildung und das Gefühl zum Tier stehen im Einklang miteinander.
Skateboard
Skaten wird im Verein ausgeübt. Zumeist lernen Kinder das Skaten aus eigener Motivation. Das steigert das Selbstbewusstsein der Kinder. Nicht zu vergessen ist der soziale Faktor beim Skaten. Kinder und Jugendliche skaten oft an dafür vorgesehenen Plätzen. Im offenen Umgang miteinander tüfteln sie häufig gemeinsam an neuen Techniken. Die Körperkoordination und die Ausdauer werden durch häufiges Skaten trainiert. Die Verletzungsgefahr ist nicht zu vergessen. Kinder sollten daher auf Helm und Gelenkschützer nicht verzichten.
Tanzen
Ähnlich wie beim Turnen wird beim Tanzen die gesamte Körperkoordination trainiert. Die vielfältigen Bewegungen erfordern Präzision und Konzentration. Eine gute motorische Ausbildung gelingt durch das Drehen um die eigene Achse, durch vielfältige Schritte und Armschwünge. Das Bewegen zu Musik und Ton schult die Bewegungsrhythmik. Kinder können sich nach Lust und Laune ausdrücken. Das ist auch in einer vorgegebenen Choreografie möglich.
Judo und Karate
Diese beiden Kampfsportarten haben ihren Ursprung in Japan und vermitteln Kinder schon frühzeitig Werte wie Fairness und Respekt. Das Judo-Training umfasst Boden, Falltechniken und Würfe. Bei regelmäßigem Training und guter Ausführung sind Verletzungen selten. Die ganzheitliche sportliche Grundausbildung beim Judo schult Beweglichkeit, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Körperkoordination.
Weiterführende Infos
Detailiertere Infos und nochmehr Tipps findet Ihr im Ratgeber „Sport mit Kindern“ von Peter Großmann.